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Friday, March 30, 2007

Nicht viel wahrscheinlich...

...um gleich mal die frage zu beantworten...

"Was vom Tage übrig blieb" von Kazuo Ishiguro

Wikipedia verrät:

Leben

Ishiguro wurde in Japan geboren und lebte dort bis 1960. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Familie nach England. Ishiguro studierte zunächst an der University of Kent Englisch und Philosophie und schließlich an der University of East Anglia. Er engagierte sich in den 1980er Jahren an zahlreichen sozialen Projekten. Dabei lernte er auch seine Frau kennen, die er 1986 heiratete. Heute lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter in London

Werk

Seine ersten beiden Romane „A Pale View of Hills“ (1982) (dt.: Damals in Nagasaki, 1984) und „An Artist of the Floating World“ (1986) (dt.: Ein Maler der fließenden Welt, 1988) befassen sich mit den japanischen Kriegserfahrungen während des 2. Weltkriegs. Für seinen dritten und wohl bekanntesten Roman „The Remains of the Day“ (Was vom Tage übrigblieb, 1989), erhielt er den Booker Prize. Außerdem wurde er 1993 mit Anthony Hopkinsund Emma Thompson verfilmt. Darauf folgten „The Unconsoled“ (1995) (dt.: Die Ungetrösteten, 1995), eine emotionale Reise eines berühmten Pianisten und im Jahre 2000 veröffentlichte Ishiguro „When We Were Orphans“ (2000) (dt.: Als wir Waisen waren), einen fesselnden Detektivroman, der sowohl in England als auch in China spielt. 2005 erschien der Roman „Never Let Me Go“ (Alles, was wir geben mussten). Außerdem schrieb Ishiguro Kurzgeschichten, zwei Fernseh-Dramen und ein Drehbuch.

Sein Roman Alles, was wir geben mussten über menschliche Klone als Organspender bzw. "Ersatzteillager" galt für viele Kritiker als die wichtigste Erzählung des Jahres 2005 ). So schreibe Ishiguro gegenwärtig das vielleicht schönste Englisch.



Vielen Dank unbekannter Schreiber...

Amazon.de sagt uns zum Inhalt:

Was vom Tage übrig blieb
(OT The Remains of the Day)
Im Zentrum des Roman Was vom Tage übrig blieb von Kazuo Ishiguro steht die Reise eines alten Butlers durch England, die zur quälenden Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit wird.
Inhalt: Im Jahr 1956 begibt sich der auf Schloss Darlington Hall dienende alte Butler Stevens mit dem Auto seines Arbeitgebers auf eine Reise nach Cornwall, um seine ehemalige Arbeitskollegin Miss Kenton zu besuchen, die er zur Rückkehr nach Darlington Hall zu bewegen hofft. Diese Fahrt ans Meer wird zu einer Reise in seine eigene Vergangenheit und allmählich treten in Rückblenden die Erinnerungen an sein bisheriges Leben zu Tage.
Vor dem Krieg war Stevens Chefbutler auf dem Landsitz des von ihm verehrten Lord Darlington, in dessen Dienst er vollkommen aufging. Würde und Pflicht sind seit jeher seine zentralen Glaubensgrundsätze. Dass sie einhergehen mit Selbstverleugnung und Selbstbetrug, erkennt Stevens jedoch zu spät. Die völlige Zurücknahme seiner selbst macht ihm zwischenmenschliche Beziehungen unmöglich. Obgleich er sich im tiefsten Inneren von der Haushälterin Miss Kenton angezogen fühlt, mit der er harmonische Stunden bei gemeinsamen ›Kakao-Abenden‹ verbrachte, hat Stevens ihre vorsichtigen Annäherungsversuche stets brüsk zurückgestoßen und sich ihr gegenüber förmlich verhalten, bis sie schließlich Darlington Hall verließ, um zu heiraten.
Als ebenso problematisch stellt sich in den Rückblenden die Beziehung des Butlers zu seinem Herrn heraus. Stevens wollte nicht sehen, dass Lord Darlington enge Kontakte mit den Nationalsozialisten pflegte und sich von ihnen instrumentalisieren ließ. Darlington Hall wurde zu jener Zeit zum Ort geheimer Treffen, führende Politiker gingen dort ein und aus. Stevens hinterfragte aus unbedingter Loyalität gegenüber seines Herrn niemals dessen Motive, ihn erfüllte sogar mit Stolz, am Schauplatz großer Weltpolitik gedient zu haben. Mit dem Krieg und dem Tod des Lords ist die alte Welt von Darlington Hall zerfallen, deren Mikrokosmos das Zentrum von Stevens’ Dasein war.
Auf seiner Reise erkennt Stevens die möglichen Wendepunkte, die er ungenutzt hat verstreichen lassen. Ungesagte Worte haben nach seiner Erkenntnis zu einem ungelebten Leben geführt. Als Miss Kenton ihm am Ende der Reise gesteht, dass sie sich ein gemeinsames Leben mit ihm hätte vorstellen können, trifft ihn das zutiefst. Auf dem Pier von Weymouth erkennt er angesichts des hereinbrechenden Abends, dass ihm nur der Versuch bleibt, das Beste aus dem zu machen, »was vom Tage übrig bleibt«.
Aufbau: Der Roman gliedert sich in einen Prolog und sieben Kapitel, die tagebuchartig die sechs Tage der Reise umfassen. Der Prolog spielt im Jahr 1956 auf Darlington Hall. Das äußere Geschehen tritt in den folgenden handlungsarmen Kapiteln nahezu völlig hinter die Reflexionen und Erinnerungen des Butlers zurück. Es wird im Verlauf der Digressionen deutlich, dass es Stevens um die Wahrung seiner Selbstachtung, um die Rechtfertigung seines Lebens und schließlich um die moralische Frage, was ihm von der Überzeugung, ein sinnvolles Leben geführt zu haben, geblieben ist.

Comments:
Ein sehr schönes, sehr trauriges und - wie alles, was ich von Ishiguro kenne - sehr melancholisches Buch. Diese Sicht im Nachhinein auf das eigene Leben, zu einem Zeitpunkt, an dem man eh nichts mehr ändern kann, und die Ohnmacht, das zu akzeptieren, findet man in einigen seiner Romane. Wer englische Literatur mag und auch gerne was nachdenkliches liest, ist hiermit auf jeden Fall gut bedient.
 
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